Dokumentationszentrum CEDEFES

Landlosenbewegung Brasilien-Belo Horizonte

Das CEDEFES ist eine Nicht-Regierungsorganisation, nicht gewinnorientiert, philanthropisch-, wissenschaftlich-, kulturell- und gemeinschafts-orientiert mit Sitz in Belo Horizonte, Bundesstaat Minas Gerais, Brasilien.

Das CEDEFES wurde 1985 als Dokumentationszentrum gegründet, um die vielfältigen Konflikte / den gewaltfreien Kampf Einzelner und von Basisorganisationen um ihre Rechte zu sammeln und öffentlich  zu machen und die Betroffenen in ihrem  Kampf  zu begleiten.

Der Name des Zentrums ist eine Ehrung des Landarbeiters und Gewerkschafters Eloy Ferreiro da Silva, der am 16. Dezember 1984 im Tal des São Francisco, Minas Gerais, ermordet wurde.

Im Lauf der Jahre wurden weitere Themen von öffentlichem Interesse aufgenommen,  dokumentiert und publiziert, mit dem Ziel, die kulturelle und politische Bildung der Bevölkerung von Minas Gerais zu fördern.

Zwei zentrale Themen stehen hiebei im Vordergrund: die Landfrage und die Frage der indigenen Bevölkerung von Minas Gerais.

Hinzu kommt in letzter Zeit die Arbeit auf dem Gebiet der Menschenrechte, mit dem Schwerpunkt "Quilombolas" (Nachkommen afrikanischer Sklaven), vor allem den BewohnerInnen von "Quilombos", den Fluchtdörfern der Sklaven.

Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen sind engagierte Einzelpersonen, mit beruflichem und organisatorischem Hintergrund auf den verschiedensten Gebieten - in Basisgruppen, NGOs, in Schulen und Universitäten, in der Politik (meist der PT - ArbeiterInnenpartei), in den unabhäng- igen Gewerkschaften (meist der CUT) und in den Kirchen.

 Hauptamtliche MitarbeiterInnen sorgen für die Kontinuität der Arbeit. Für besondere Aufgaben werden ProjektmitarbeiterInnen auf begrenzte Zeit angestellt, z.B. AnthropologInnen für Gutachten. Zielpublikum des CEDEFES sind LandarbeiterInnen, Landlose, Quilombolas, die indigene Bevölkerung, SchülerInnen und ProfessorInnen vor allem der öffentlichen Schulen. Das CEDEFES richtet sich aber auch an die veschiedensten Organisationen der zivilen Gesellschaft, wie Vereine, Gewerkschaften, PastoralassistentInnen BeraterInnen sozialer Bewegungen und an ProfessorInnen und WissenschafterInnen.

Das CEDEFES arbeitet in fünf Bereichen: Land, indigene Bevölkerung, Erziehung/Bildung, Doku- mentation / Information und Entwicklung / Unterstützung der eigenen Institution. Die ersten sind thematische Bereiche mit spezifischem Publikum (LandarbeiterInnen, schwarze Landbevölkerung, Indigene Völker), die anderen sind Arbeitsbereiche, die sich sowohl an ein spezifisches als auch ein allgemeines Publikum wenden. Der letzte Bereich betrifft das CEDEFES und seine Bemühungen um Eigenfinanzierung.

Die hauptsächlichen "strategischen Aktionsrichtlinien" an denen sich die Planung und Realisierung der verschiedenen Arbeitsbereiche des CEDEFES orientieren, sind:

  1. Begleiten um zu Dokumentieren
  2. Begleiten und Dokumentieren um zu Veröffentlichen (Publikationen)
  3. Dokumentieren und Veröffentlichen um zu Erziehen / Bilden
  4. Aktionen zu "cidadania" (Erlangung / Realisierung der Bürgerrechte) und Solidarität
  5. Angebot von Dienstleistungen zur Eigenfinanzierung

Projektbetreuer: Annemarie und Klaus Behmel